Heute geht es dann also mit Martin weiter. Die Zeichnungen sind ebenfalls von Dorothee Rund.
Charismatisch und gut aussehend, mit schulterlangem blonden Haar und umwerfend dunkelblauen Augen ist er von Anfang nicht unbedingt darauf ausgelegt, die Sympathien der Leser zu gewinnen. Fenia mag ihn nicht, er sie nicht. Dennoch kristallisiert sich heraus, dass sie irgendwie mal zusammen gewesen sind.
Das stumme Entlein, das später mal ein schöner Schwan wird, bekommt also den gutaussenhende Macho-Typen doch noch rum. Klischee olé!!!
Doch ganz so einfach ist es nicht, denn Martins auftreten hat eine Geschichte. Im Alter von fünf Jahren wurde er von Fremden im Wald gefunden, allein, offensichtlich ausgesetzt von Eltern, die ihn nie gewollte haben. Man bemühte sich zwar eine neue Familie zu finden, doch passt der Junge nirgends rein, bis er schließlich akzeptiert, dass es keine Liebe für ihn auf dieser Welt gibt und er ohnehin vom Leben bereits in eine Schublade gesteckt wurde, auf der ‚Versager‘ drauf steht. Warum also nicht der rolle folgen, die eh unvermeidlich scheint. Schlechte Noten, häufig wechselnde Liebeleien, nie etwas ernstes. Doch dann lernen er und Fenia sich näher kennen…
Doch das Schicksal ist nicht gnädig mit Martin. Nie darf er lange in einer vertraut gewordenen Umgebung bleiben, nie wird er irgendwo wirklich zuhause sein, denn das Leben überrennt ihn immer wieder aufs Neue, zerrt ihn mit sich und lässt ihn immer neue Wege, auf die er nicht vorbereitet war. Bis er eines Tages den Mut hat, sein Schicksal selbst zu entscheiden und durch eine verbotene Tür zu gehen, die ihn zu seiner Bestimmung bringt.
Wenn die Welt dich ablehnt, ist es schwer, dich selbst für dich anzunehmen.
Worte, die Martin bis aufs Letzte verinnerlicht hat.
Ob er letzten Endes die Größe hat, über sich selbst hinaus zu wachsen?
Hier geht es zum nächsten Beitrag der Reihe ‘Namen bekommen Gesichter’: Dave.
Hier geht es zum vorigen Beitrag der Reihe ‘Namen bekommen Gesichter’: Fenia.
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