NaNoWriMo 2018 – No Win

Den NaNo 2018 nicht gewonnen zu haben, war der größte Gewinn

 

Wie ihr im Screenshot meines NaNo-Counters sehen könnt, darf ich mir dieses Jahr kein „Winner-T-Shirt und keine Badge abholen.

Dennoch habe ich das Gefühl, dieses Jahr mehr gewonnen zu haben, als in den Jahren davor.

 

November – Ausnahmemonat der Kreativen

 

Als ich 2015 in meinem Autorenforum das erste Mal von NaNo erfuhr, da war das eine einzige Party. Es war so enthusiastisch und alle haben sich gegenseitig hochgehyped, ihre Projekt gepitched, ellenlange Threads anglegt mit Charakteren und Plotpunkten.

Es wurde über Erzähltheorien gefachsimpelt und man hat in lustigen Challenges seine Protagonisten und Antagonisten gegeneinander ins Rennen geworfen.

Auch mich hat das total angesteckt und ich möchte diese Zeit, diese Erfahrungen nicht missen. Es hat mir gezeigt, wie sehr man sich in seine Geschichten hineinsteigern kann und darf. Dieser ‚NaNo-Sog‘ entfaltet eine unglaubliche, schöpferische Kreativität, die auch mich zu Höchstleistungen getrieben hat, die ich nie für möglich gehalten hätte.

 

Doppel-Nano schien Pflicht

 

Wer etwas auf sich hielt, der hat sich sogar zu irrwitzigen Doppel-Nanos hinreißen lassen. Und nein, da wurden nicht nur einmal oder zweimal 50 000 Worte geschrieben. Da wurden teilweise 3-4 mal weit über 100 000 geschrieben. Von einer Person!

Einfach Wahnsinn, dachte ich und ließ mich mittragen.

Natürlich musste ein Soundtrack her – also die Musik, die man eh in Dauerschleife laufen ließ, um in die richtige Schreibstimmung zu kommen. Man nahm am Wichteln teil und man engagierte sich in Gruppen. Der eigene Thread wurde jeden Tag gepflegt und mit Schnipsel gespickt. Im Gegenzug hatte man natürlich aber selbst auch 5-20 Threads von Autorenfreunden, denne man folgte, die man fleißig kommentierte.

 

Der Alltag blieb ziemlich auf der Strecke

 

Und am Ende des Nano war man einfach nur ausgelutscht. Dennoch war man oft nicht fertig mit dem Manuskript.

Gerade, wenn man wie ich in seinen großen epischen Projekten schrieb, hatte man den Nano vielleicht gewonne, aber das Buch lag dann erstmal brach, weil die Kraft zum Weitermachen fehlte und man zunächst einmal wieder ‚ins normale Leben‘ wollte.

 

Dieses Jahr geht es einfach entspannt weiter

 

Ich hbae jeden Tag nur soviel geschrieben, wie ich konnte und wollte. Ich habe viel zu tun gehabt wie immer, andere Projekte und vor allem meine Arbeit durften nicht zu kurz kommen und sind es auch nicht.

Ich hatte einen wundervollen, kreativen November und 43 000 neue Worte sind im „Herz des blauen Drachen“ zusammengekommen.

Daneben habe ich meine Familie oft gesehen, viel Zeit mit meinem Mann verbracht und ich habe nicht das Gefühl, etwas sei auf der Strecke geblieben.

Ich kann also heute einfach weitermachen, wo ich das Manuskript verließ und wenn ich nun jeden Monat annähernd so viel zusammentippe, dann ist es gar kein Problem, meine Projekte ohne viel Stress dennoch zu beenden.

 

Dieser Nano hat mir also beigebracht, das Schreiben endlich im richtigen Maß in meinen Alltag zu integrieren.

 

Größer kann ein Gewinn für mich gar nicht sein.

 

Die allerliebsten Grüße,

 

eure Sylvi

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert