Ein ganz normaler Samstag

Es ist fast fünf. draußen ist um die Zeit noch alles dunkel. Woher ich dann weiß, dass fast fünf ist? – Mir hängen eineinhalb Kilo pelzbesetzte Zähne und Klauen an den Füßen.

Zeit zum Aufstehen, meint Fee! Draußen vor dem offenen Fenster ruft außerdem Tom. Ich gähne. Eigentlich würde ich gerne noch ein bisschen liegen bleiben. Einfach so gemütlich in den Tag reinschlafen und dann … AU! Nein, die Zahn-Fee lässt mich nicht.

Also schwinge ich die Beine über die Bettkante und gehe ins Bad. Da wartet als erstes Zombie auf mich. Unser alter Pflegefall. Jeden Morgen muss ich fürchten, es könnte der Tag sein, an dem ich ihn erlösen muss. Gestern Abend sah es ganz schlimm aus. Vielleicht habe ich mich auch deswegen vorm Aufstehen gedrückt. Jetzt kommt er mir entgegen getollt. Munter, als wäre nichts gewesen. Drei Tage hat er immer weniger gefressen, jetzt sind alle Schüsseln leer. Schnurrend streicht er mir um die Beine. Wobei Schnurren bei ihm nichts anderes bedeutet, als dass er einen Darth-Vader-Röcheln hören lässt.

Ich freue mich trotzdem. Ich habe das Geräusch ein bisschen vermisst, denn es heißt, es geht ihm gut, und er will doch noch einen Tag bei uns bleiben. Also Bad putzen, Zombie füttern. AU! Attacke von hinten, in die Ferse. Fee will jetzt aber wirklich bespaßt werden. Sie und Tom sind auch fertig mit Frühstück. Tom will raus. Fee will mit. Ich lasse beide.

Fee ist eigentlich eine vorsichtige Katze. Klug und ein bisschen ängstlich. Sie wird sowieso nur drei Schritte vor die Tür laufen. Dann kommt sie wieder. Doch falsch gedacht. Sie schnuffelt auf dem feuchten Asphalt. Der leichte Nieselregen scheint ihr nichts auszumachen. Dann tastet sie sich vorsichtig zum Nachbargrundstück durch. Tom sitzt auf der Mauer und beäugt sie.

‚Da hast du mir ja jetzt was aufgehalst‘, scheint sein Blick mir zu sagen. Und damit macht mein Riesenkater einen Satz und ist schon bei der Minifee. Er stupst sie an und ich kann förmlich sehen, wie das erste Mal die Abenteuerlust in den kleinen Schieleaugen blitzt. Damit sehe ich Tom und Fee davonziehen.

Ein wenig habe ich Angst um sie. Aber so eine kleine Katze braucht die Freiheit. Außerdem hat sie ja ihren großen Beschützer dabei. Ich schaue neben mich. Zombie sitzt bei meinen Beinen, schaut den zweien ebenfalls nach. Dann rennt er wie angestochen die Straße runter, dann wieder rauf. Ja, er will noch einen Tag bei mir bleiben.

Als ich ins Haus gehe, folgt er mir wie immer auf dem Fuß. Ich schaue auf den Wecker. 6.18 Uhr. Na toll!! Und ich bin jetzt wach. aber dann kann ich genauso gut auch ein bisschen schreiben.

Ein schönes Wochenende,

Eure Sylvia

Tom und Fee

Tom und Fee

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert