Verspäteter Dienstags-Schnipsel – Die Verwandlung mal anders

Ich hatte ja eigentlich fest vor, jeden Dienstag brav was zu schnipseln, damit euch beim Warten auf denn Sternenstaub nicht langweilig wird.

Mea culpa … Dienstag war ich nano-nachwirkungsbedingt einfach einen Tag out of Order und habe gar nix gemacht. Einfach nur daheim rumhängen und gammeln. Ich habe den Pc angeschaltet, an den Schnipsel gedacht, die Seite geöffnet und … wieder zu gemacht.

Dafür gibt es die kleine Kostprobe aus einem neuen Projekt heute.

Der Arbeitstitel bisher lautet: “ Der Axolotlkönig“ und inspiriert hat mich dieses Bild.

Worum es gehen wird?

Fynn ist sechzehn, hat ein großes Mundwerk, einen reichen Vater und sieht gut aus. Das Beste an ihm ist aber, dass er Leadsänger in seiner eigenen Rockband ist. Zumindest war er das, bis zu diesem Zwischenfall. Jetzt ist er noch genau 20 cm groß mit glitschiger kupferfarbener Haut und lebt in einem Aquarium. Auch noch ausgerechnet im Aquarium des langweiligsten Mädchens an der gesamten Schule.

Leonie trägt komische Klamotten, eine dicke Hornbrille und hat immer ein Buch vor der Nase.
Zunächst fragt Fynn sich nur, wie er in diese missliche Lage geraten konnte, vor allem, wie er herauskommt. Dann aber bekommt er durch die Wände seiner beengten Behausung einen tieferen Einblick in Leonies Leben und plötzlich fragt er sich nur noch, wie er ihr helfen kann.

 

Eine witzig-chaotische Adaption des Froschkönigs für Jugendliche, die allerdings nicht ohne eine gewisse ernste Note bleiben wird. Wie, wird an dieser Stelle nicht verraten. Hier ist erstmal eine Kostprobe daraus:

 

Kaum haben wir unseren Kram von der Bühne geräumt, damit die Theaterfreaks mit ihren Proben anfangen können, verschwinde ich im Bad. Ich schließe mich auf einer der Toiletten ein und hole erstmal tief Luft.

Ich bin froh, dass wir das jetzt hinter uns gebracht haben, war eigentlich von vornherein abzusehen, dass wir spielen dürfen. Aber der Rektor macht immer einen Aufriss wegen der Formalitäten. Immer muss er raushängen lassen, dass er in allen Entscheidungen das letzte Wort hat. -Klar, wenn man das daheim nie hat.-

Dennoch bin ich nicht ganz so cool, wie ich nach außen wohl immer wirke. Grade nicht nach dem Auftritt, den mein Dad daheim wieder hingelegt hat.

Sturzbetrunken, das Whiskyglas noch in der Hand, -dass es ein Dalmore Jahrgang 64 war, hat es nicht besser gemacht. Kotze wegwischen noch vor dem Frühstück! Brauche ich unbedingt. Und umziehen musste ich mich dann auch noch mal. Man man man. Ich bin doch nicht sein Kindermädchen.

Ich hoffe er pennt einfach, bis ich heute Nachmittag wieder da bin.

Mit zitternden Fingern ziehe ich eine Zigarettenschachtel aus der Tasche. In der Schule darf nicht geraucht werden. Es tun trotzdem alle. Aber ich sollte mich nicht erwischen lassen. Hab schon zwei Verwarnungen deswegen. Bei der nächsten darf ich für vier Wochen die Schulklos putzen. Fällt mir ja im Traum nicht ein.

Ich bin jetzt kein Dauerraucher. Eigentlich paffe ich bloß. Will mir ja die Lunge nicht ruinieren, aber irgendwie brauch ich das manchmal, grade an nem Tag wie heute.

Nach außen müssen wir natürlich ein tadelloses Image pflegen. Auf qualmende Schmuddelrocker steht heute keiner mehr. Nein, am besten sollte man ein tierlieber Öko sein, der in seiner Freizeit Elefantenbabys rettet. Naja. Vielleicht such ich mir eine entsprechende Beschäftigung, wenn ich wirklich mal berühmt werden sollte.

Ich höre die Unterrichtsglocke schellen. Dann quietscht die Tür. Hastig werfe ich die Zigarette in die Kloschüssel.

Fynn, bist du hier drin?“, höre ich Marvs Stimme.

Ich atme erleichtert aus und will ihm antworten, da passiert mit einem Mal etwas Seltsames. Mir wird erst eiskalt und dann heiß. Etwas in mir zieht sich zusammen. Dann ist mir, als würde ich plötzlich keine Luft mehr bekommen. Ich verliere den Halt, stürze, drehe mich ein paar mal um mich selbst, dann macht es ‚Platsch‘.

Als ich wieder zu mir komme, bin ich pitschnass und schwimme in einer riesigen Wasserlache. Um mich her ist alles weiß. Wände, Boden, Decke – alles weiß.

Ich drehe mich verwirrt um. Ich will etwas sagen. Es macht ‚Blubb‘. Neben mir schwimmt ein Zigarettenstummel von gigantischem Ausmaß vorbei.

 

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