Hallo ihr Lieben!
Nachdem ich am Wochenende auf meiner Release-Party sehr viel zu mir und meinen Büchern erzählt habe, was eigentlich so gar nicht meins ist (aber eine befreundete Bloggerin hängt mir ständig in den Ohren mit „Mach den Mund auf, die wissen sonst nicht, dass du und dein Stern existieren“), will ich heute den Tag danach nicht nutzen um noch mal das ganze Bli und Bla und Stern hier und Staub dort zusammenzufassen. (Ihr bekommt noch eine Zusammenfassung, mit den tollsten Bildern, den besten Sprüchen den ganzen Gewinnern und ihren Gewinnen. Versprochen. – Aber nicht heute.)
Ich möchte jetzt erstmal eine Leseprobe vorstellen, wie man sie als Autor nur noch selten findet: Eine, die mich sofort faszinieren konnte.
Ich meine, so gern man liest, wenn man ehrlich zu sich ist, hat man als Schreiberling zu wenig Zeit und dann oft nicht den Kopf, sich auf neue Stile und Ausdrucksweisen, andere Welten und Gedanken wirklich einzulassen, weil man selbst so viele davon im Kopf hat. Bei diesem hier fiel es mir aber ganz leicht.
Was ich also heute (mit Erlaubnis der Urheberin!) mit euch teile, ist der erste Absatz einer Geschichte, die ich einfach unter meine Fittiche nehmen MUSSTE. Wenn ihr es lest, dann werdet ihr wissen warum. Die Welt ist so gar nicht meins, nicht das Setting und nicht die Prämisse die dahinter steht, aber dennoch hat diese junge Kollegin es geschafft, sich in mein Herz zu schreiben. Noch ist sie unveröffentlicht und hat kein anderes Feedback als mich. Aber ich bin Feuer und Flamme für ihre grüne Magie.
Darum freut es mich euch heute diesen Auszug aus „Grün wie Verrat“ (Arbeitstitel, noch unveröffentlicht) von Theresa Bauer zeigen zu dürfen.
Kapitel 1
Die Straße schien nur noch aus verschiedenen Nuancen von Schwarz zu bestehen. Lavinia wurde in diesem Wechselspiel von fehlendem Licht selbst zum Schatten; einer unter vielen. Im schwachen Schein der Laterne zerfloss sogar das warme Rot ihres Umhangs zu kalter Dunkelheit. Jegliche Wärme schien aus der Farbe zu bluten, als wöbe die Nacht selbst einen Zauber, um sie vor neugierigen Blicken zu verbergen. Die Straße wirkte enger und dunkler als sonst, fast so, als ob die alten Häuser näher zusammenrückten. Wo am Tag helle und freundliche Fassaden den Wohlstand Candors verkündeten standen nun nur noch abweisende Silhouetten, schwarz und verbrannt wie nach einem Feuersturm. Sie sahen selbst schon aus wie Verschwörer. Ein steinernes Abbild des magischen Rates!
Sie wich einer einsamen Laterne aus, die verzweifelt versuchte den Schatten die Wirklichkeit zu entreißen und deren blassgelber Kegel doch mehr Schatten als Licht warf. Lavinia wich ihrem Schein trotzdem aus. ‚Nur nicht auffallen‘, sagte sie sich. …