Mein Dienstagswochenende oder auch „Der Arschlochpapagei“

Dienstag ist nach allen möglichen Arbeitsmarktstudien der gefühlt längste Tag der Woche. Die Entspannung des Wochenendes ist dahin, vier Arbeitstag liegen noch vor den meisten. Die Produktivität ist dienstags um 11.00 angeblich am geringsten.

Bei mir ist das anders. Als Freizeitausgleich für Nacht- und Wochenendnotdienste, habe ich dienstags frei. Schon immer. Gut, im letzten Jahr mit wenig Personal musste ich die Nacht auf Dienstag Bereitschaft machen. Doch seit einige Wochen kann ich dienstags wieder in aller Ruhe ausschlafen – Denkste! Sagt mir da mein Biorhythmus. Und ebenfalls der Arschlochpapagei meiner Nachbarn.

Nein, versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Ich mag Tiere. Ich liebe sie. Und Exoten finde ich besonders faszinierend. Dennoch haben meine Nachbarn einen Graupapagei, der mich regelmäßig in den Wahnsinn treibt – und meine armen Katzen gleich mit.

Bei uns ist es üblich, dass Tom (und nun auch Fee) nachts rausgehen und morgens von der Mauer aus rufen, wenn sie rein wollen. Das klappte prima, bis das arme, gelangweilt Federvieh vom Ende der Straße gelernt hatte, meinen Kater nachzuäffen.

„Mau“, höre ich durchs gekippte Fenster, schaue auf den Wecker und denke mir ‚5.43Uhr ist ein wenig früh.‘ Aber gut, wenn die beiden schon rein möchten. Dann wanke ich schlaftrunken durch die Wohnung greife nach meinem Bademantel und gehe zur Tür. „Mau“, höre ich wieder, aber der übliche Schatten vor dem Milchglas fehlt.

Naja, vielleicht sitzt Tom auf der Mauer. Ich mache die Tür auf. Weit und breit keine Katze. Ich rufe und komme mir dämlich vor, weil die Straße noch ganz still ist. „Toooooooooooooohom! FeeFee!“ Keine Antwort. Doch dann! Da! Vom Balkon, auf den im Frühjahr der Papagei ausgelagert wird, höre ich es. „Mau!“

Er trifft die Tonlage meines Katers mittlerweile perfekt. Dann höre ich so etwas wie ein Lachen aus seinem Schnabel und dann ein krächzendes „Tom!Toooom! EE! EE!“

Na danke, du blödes Federvieh!

Auch Tom und Fee schauen irritiert, denn mittlerweile sind sie um die Ecke gekommen, verdutzt, was ich so früh schon von ihnen will. Noch einmal schreit der Papagei ihre Namen und sie schauen mich entgeistert an, stehe ich doch genau vor ihnen in der Tür und nicht am anderen Ende der Straße. Ich nehme die zwei mit rein und füttere sie. Toll! Fee wird jetzt spielen wollen. Da ist an nochmalhinlegen nicht zu denken.

Seufzend klappe ich meinen PC auf und beginne zu schreiben. Leonie und Fynn sind derzeit dran. Er möchte endlich aus dem Aquarium wieder raus, in das ich ihn hinein geschrieben habe. Also gut Fynn … wo waren wir?

 

 

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