Auch das ist eine Idee, die ich schon ganz lange im Kopf mit mir herumtrage. Im Zuge einer Wettbewerbsausschreibung nahm sie endlich Gestalt an. Doch letzten Endes habe ich mich gegen das Einreichen entschieden (Mein Mann findet die Idee so süß, dass er unglaublich gern ein kleines Spiel dazu entwickeln will.)
Aber hier gibt es schon mal erste Ausschnitte und ein Bild, wie ich mir die Windhexe ungefähr vorstelle.
1.
Ein Fell, wie Watte so fein und leichter als Luft, weiß wie der Schnee, der draußen fällt, doch mit lustigen orangen und rauchgrauen Flecken, – das ist das Katzenmädchen Daunenweich.
Am liebsten tollt und tobt sie ausgelassen herum.
Ihr Bruder Silberfell ist ein stattlicher Tigerkater mit einer Maske um die Augen. Damit sieht er schon etwas verwegen aus. Aber lasst euch nicht täuschen! Eigentlich ist er ein ganz Gemütlicher.
Gemeinsam wohnen sie bei ihrem Frauchen Anna. Von ihr bekommen sie Futter und Anna füllt auch ihren Wassernapf immer frisch auf. Sie schlafen auf ihrem Schoß oder bei ihren Füßen. Zum Kuscheln dürfen sie manchmal sogar mit unter die Bettdecke.
Silberfell liebt es, von Anna den Bauch gekrault zu bekommen. Auch Daunenweich mag das sehr. Doch ihr feines Fell verfilzt so schrecklich schnell und muss immer wieder gekämmt werden. Manchmal ziept das. Dann faucht Daunenweich ungehalten.
„Aber Pelzkind“, tadelt Anna sie liebevoll, wenn sie ihre kleinen, spitzen Zähne zeigt.
Daunenweich ist dann schnell wieder versöhnt, denn sie weiß ja, Anna meint es eigentlich immer nur gut mit ihr.
Auch heute sind Silberfell und Daunenweich im Wohnzimmer, wo Anna in ihrem Lieblingssessel sitzt und ein Buch liest. Silberfell reckt und streckt sich dabei auf seiner Kuscheldecke vor dem Bücherregal. Daunenweich sitzt auf der Fensterbank und schaut durch die Scheibe den Schneeflocken zu, wie sie wild tanzen.
Irgendwann steht Anna auf, reckt sich kurz, wie Silberfell und geht in die Küche, um sich einen warmen Kakao zu machen. Als sie damit zu ihrem Sessel zurückkommt, bleibt sie am Fenster stehen. Sie streicht Daunenweich über den seidigen Kopf und murmelt: „Was für ein Wetter und das mitten im März. Eigentlich sollten draußen schon längst die ersten Schneeglöckchen blühen.“
Eine Weile schaut sie noch verträumt den Flocken zu, bevor sie wieder ihr Buch in die Hand nimmt. Silberfell gähnt behaglich.
Daunenweich blickt ihrem Frauchen nach. Sie hat Anna aufmerksam zugehört. Auch sie spürt in ihren Schnurrhaaren, dass es längst schon wieder warm werden müsste. Doch es ist kalt und windig und schneit, und ein Ende des Winters ist nicht in Sicht.
Sie stellt sich auf die Hinterbeine und legt die Pfötchen gegen die Scheibe. Dabei denkt sie an den Frühling und ihr Blick wird sehnsüchtig. Schließlich springt aber auch sie von der Fensterbank und rollt sich auf Annas Schoß zusammen.
aus ‚Das Lachen der Windhexe‘